Montag, 17. Dezember 2012

Ohne Titel




Konzil in den Bergen,
alle Weisen versammeln sich
und diskutieren die Kronkorkenfrage,
ich mittendrin,
Verwirrung drückt unter meine Haut,
eine große, wunderbare Verwirrung,
als ich den Schnee vor der Hütte sehe.

Doch all die brillianten Bärte
schlafen ein und ihr Schnarchen
erfüllt die Luft wie knisterndes Feuer,
während ich versuche zu kochen,
verzweifelt in einem riesigen Kessel rühre.

Oh wunderbarer, blinder Jack
was nützt Stasis wenn wir die Dimension nicht verstehen?
Und wenn du von oben kommst,
sind wir dann zufrieden?
Die ganze Generation hat das Glücksrad gedreht
und dann sind wir durcheinander gepurzelt.

Gib mir dein Dharma,
ich will, dass die Welt
in großen Buchstaben
ihre Lösungsformel an den Himmel schreibt,
und höre lieber dem Geschrei der Bäume
als dem Geflüster der Ameise zu.
Aber immer fehlen die Worte
sinnlos aneinander gereihte Silben,
das Babbeln eines Babies,
sind das wir?

Alle göttlichen Stimmen
die ich nachts höre
sind beim Aufwachen
alte Kastraten
die ihre Seele retten
wollen indem sie
meine fesseln
und mich lüstern
aus der Zimmerecke angrinsen

Immer ist eine Zunge in meinem Ohr,
meine Finger fangen an zu zucken
und in der Straßenbahn
erreichte ich ein kleines Metropolis,
der Stadtmauern wegen,
ein winziges Volk,
das im Vergessen vergeht
wenn ich auf die Straße taumle
wo die freien Geister
mit dem Wind
einer mir fremden Zukunft entgegen wehen
und alle Menschen
bei jedem Schritt
ein wenig Liebe auf den
Asphalt tropfen lassen

Stunden der Freude,
die ich diese Tropfen aufleckend,
hundegleich
und in meinem Kopf
tausend kleine Dramen
und Tragödien spinnend,
rastlos durch die
Straßen wanderte,
den Ort suchend
wo Wind und Geist
sich sammeln.

Abendliches Zusammensein,
oh Alkohol,
oh Rausch,
oh düsteres Zerrbild,
das sich kapuzengleich um mich legt
und doch das einzige ist,
was mich zum Orgasmus bringt,
denn sein Penis ist mein Penis
und wo wir uns berühren
ist spermagleiche Explosion der Neutronen

Die morgende,
das Zimmer gefüllt,
von den schreienden Missbildungen
der Berührungen der Nacht davor,
und ich, wollte doch friedlich,
buddhistisch ruhig sein,
muss sie mit dem Schlagstock erziehen.

Kleine Versuche von der Sonne zu lernen,
nirgendwo ankommen
und immer wieder das erschreckende Gefühl
(Angst, dass Gefühl Erkenttnis
und nicht nur Fehler)
nie aufgebrochen zu sein.

Irgendwann Sonne sein

Dialog ist wichtig?

Bleibt stehen, oder auch nicht
Schwalben geben nicht auf
Wie oft der Schweif bricht, sicher ein dänisches Volksmärchen
gähnende, abgewtzte Doktoren
eine blaugrüne Kugel
Wachsamkeit
und Geduld und so weiter und sofort
Möglichkeiten einer objektiven Wertung
Möglichkeiten einer objektiven Welt
hihi
konzeptualisieren sie ihren Zwang
Zwillingsnatur und Krankheit
wie mit den Satelliten
Wer verarztet die Ärzte
und bluten sie anders?
Grünes giftiges Blut,
Elender Nihilist,
nicht ohne Unrecht (reicht nicht als Ausrede)
eine Perücke, weiß wie die Zeit
an dem Tag an dem sie Raum heiratete
ob sie das später wohl bereut hat?

scribble #16

Boulevard scene
sun is a symbol to fake pregnancies
noone watching
none time high life castrate wildlife
and the blond glory whispers infernal infernal NATO verses to liberate
LIBERATE
people need to stress that
all the time, keep it important, keep it relevant
or we will file it in a golden shower laughing truth
gospel cats leave the streets
hostage words increase a global health
define a common motion, a common goal
fake lavender highlife drugs on roman ships
given precise lords on a slaveship

scribble #15

Red light indicates danger
green light inidcates
a papyrus voice
dragging a prime apostel
to an obsolete court.
Oh, we left our credit
at the hotel
we left too soon
to really grasp
your hastened mumble on the phone
guess it was important
terrified as you sound
guess it was important
for once
moral high ground

Sonntag, 2. Dezember 2012

Im Landhaus

Ein Zimmer, hohe Decken, teure Einrichtung, selten genutzt. Leonardo tritt von rechts hinein, zündet sich eine Zigarette an, zieht zweimal, langsam, dann tritt Immanuel von links hinein.
IMMANUEL: Das ist leer, so wie der Rest vom Haus.
Leonardo zuckt mit den Schultern
IMMANUEL: Aber lange kann es noch nicht weg sein, vor einer halben Stunde habe ich noch danach
gesehen.
LEONARDO: Na, dann wird es ja wohl noch irgendwo sein.
IMMANUEL: Keine Sorgen?
LEONARDO: Nur oberflächlich, ich glaube es weiß besser was es tut als wir.
IMMANUEL: Es ist ein Kind.
LEONARDO: (lachend) Du scheinst keine Kinder zu haben. (Pause). Es ist genau sowenig Kind wie du und ich. Vermutlich weniger.
Jacks Kopf erscheint hinter einem der Möbelstücke, er reibt sich die Stirn und steht dann auf.
IMMANUEL: Warst du die ganze Zeit hier?
JACK : Hab geschlafen, war müde.
LEONARDO: Und verkatert. Verpasst hast du nichts, oder nichts, was keiner vorhergesehen hätte.
IMMANUEL: Es ist weg, weg, davon!
JACK : Wie, weg? Durchs Fenster?
IMMANUEL: Du weißt genau soviel wie ich, ist irgendwann verschwunden.
JACK : Scheiße! War ja klar, dass ihr Antiquitäten es verliert. Ich hab Hunger.
LEONARDO: Du hättest ja auch deinen Teil tun können.
IMMANUEL: Genau, Verräter!
JACK : Ihr hattet doch recht deutlich klar gemacht, das was ich hier mache nichts wert ist.
LEONARDO: Du bist ja beleidigt.
IMMANUEL: Eingeschnappt!
LEONARDO: Wie ein kleines Kind. Vielleicht sollten wir dich da oben einsperren.
JACK : Bin fast versucht zu sagen, das wäre ergiebiger.
IMMANUEL: Sollen wir suchen?
LEONARDO: Ich glaube der Stürmer ist schon da draußen, wäre doch schade, wenn wir all die schönen
Blumen zertrampeln.
IMMANUEL: Vielleicht braucht er Hilfe.
JACK : Der Typ?
IMMANUEL: Also ich geh raus.
Immanuel ab, nach links. Jack läuft zu einer Couch, lässt sich fallen.
JACK : Und jetzt?
LEONARDO: Wenn es nicht wieder auftaucht sind wir auch nur da wo wir eh schon waren. Oder hast
das Gefühl dem Ganzen nähergekommen zu sein?
JACK : Ach, ab und zu, nachts.
LEONARDO: Und morgens der Schädel. Verstehen kann ich dich. Was zu trinken?
Er schenkt zwei Gläser ein. Sie stoßen an.
JACK : Wenigstens kriegt man bei euch Bonzen was vernünftiges zu trinken.
LEONARDO: Bonzen? Haben wir sowas nicht schon zu Lebzeiten hinter uns gelassen?
JACK : Ach, eigentlich steht es ja doch noch alles recht klar da.
LEONARDO: Und du, hast du die Aufmerksamkeit nicht auch genossen? Bis es...
JACK :(unterbricht ihn) Fang jetzt bitte nicht mit meinen Nerven an.
Von der rechten Seite kommt Immanuel zurück, außer Atem.
IMMANUEL: Er hat es irgendwo draußen gefunden, er hat es!
LEONARDO: Warum machst du dann so ein Theater?
Von links tritt Marc-Antoine auf, an der Hand Pia, ein achtjähriges Mädchen mit blondem, kurz geschnittenem Haar. Sie trägt eine weiße Operationsmaske vor dem Mund, auf ihre linke Hand ist ein Mund, Hannah gemalt, auf ihre Rechte, Ina, ebenfalls.
IMMANUEL: Wo warst du denn, wir haben uns schreckliche Sorgen gemacht!
Pia tritt bis zur Zimmermitte und fängt an sich im Kreis zu drehen
HANNAH: Gesucht habt ihr,
nach ob'n, nach unten
INA : Gesucht habt ihr,
nach links, nach rechts
HANNAH: Gesucht habt ihr
und auch gefunden.
INA : Gesucht habt ihr
und kaum gefragt
HANNAH: Als Wolke habt
ihr mich gesehen
INA : Als Stern
an einem anderen Tag
HANNAH: Gesehen habt ihr
INA : Und Gefunden
HANNAH: Und nie
INA : wie ich so bin gefragt
HANNAH: Doch bin ich
nah an euch gewesen
INA : Doch bin ich
sinnlich stets präsent
HANNAH: Bin eins, bin eins
INA : Bin zwei, bin dreie
HANNAH: Bin Sonnenblum'
und Kerzendocht
INA : Bin Gartenzwerg
und falsche Scheine
HANNAH: Bin Arbeitstag
und Kopfsalat
Bin eins, bin eins
INA : Und bin auch fünfe.
HANNAH: So redet mich
INA : als morgen an
HANNAH: Nur ihr
ihr ruht jetzt
hart verdient
INA : Lehnt euch zurück
genießt die Sicht
viel mehr verbleibt hier nicht.
HANNAH: Hier, in des Gärtners Land.
Pia verbeugt sich.
Vorhang.


Mittwoch, 21. November 2012

scribble #14

Help me, I'm a sign
all my stopping corners
shadowhaterz deathmachine
all my out of tune coroners
all my holy deathmachines
picking me up
in a sunday ketamine homewards
homewardscare stumble
picking me up
with a shadowhaterz kindness
with a shadowhaterz sex
in a shadowhaterz catfood

scribble #13

Come, my little helper
into my dim light,
cavelike resting place,
where the oracles
of the centuries
throw gloomy judging
eyes from their walls,
the space they
took away from me,
the breath they
forced to be
electric
and neverminding
how I sleep
they celebrate their
pointless holidays
down from my wall

scribble #12

Ladybug chapel
smear honey
round my deadborn children
and let the ants
and let the dust
and let the
glory-hallelujah
two legged ants
have them

Scribble #11

Shake my slumber
Oh millionfaced divine
and bring your blue
world domination
with a cartoon villain
in a sketchy mask
down on KuDamm
where the bleach
in peoples skin
makes them howl mad
with the wind

Scribble #10

Beneath King Lealands sorry rage
we found a hidden spot
a columbus massacre
where a pavillon used to stir
sheeps out into a meltingspace
where air and lust vanish
in a dusted desert hotel kiss
left, kiss right, goodbye,
a broken handshake kicks
the climate wonders as obsession
as if they ate plants made from girl hair,
a wonderful golden monster ballon in a castrate theatre

Ohne Titel

"Manchmal setzt die Sonne aus,
einen ganzen Tag"
irgendwo mit mir, Straßenbahngemurmel,
Ungewissheit wie die Worte sich abends auf die Straße stürzen wollen
heulender Wolf hat ausgedient
seine Dienstmarke dem stolzen Polizisten
zusammen mit einem Colt,
sechs Kugeln und dann Pazifist sein,
irgendeinem stolzen Polizisten zwischen die Augen gedrückt,
so wie man es in der Schule gelernt hat
Einatmen, zielen, Feuer speien
und lachen wenn sie rennen,
immer wieder hoffe ich in der Zeitung
von einer entführten Prinzessin zu lesen
aber das scheint sich nicht mehr auszuzahlen,
kein Wunder, dass der alte Häuptling
nicht mehr auf Streife gehen wollte,
hat seine postmodernen Tränen und sein Asthmaspray
aus seinem Spind abgeholt
und erstmal trinken gegangen,
irgendwo ohne Schlangen, bitte
wir sind doch kein Kreuzfahrtschiff,
hab ihn dann später mit den anderen
Pils und Bourbon, Bourbon - Pils
die alten Kriegerhände
um eine Straßenlaterne, eine Erinnerung gewrungen
Tiere und Langeweile kotzen sehen
und wie er durch den Auspuffnebel
oder den nächtlichen Stadtatem
oder auch einfach durch dünne Luft verschwindet,
war selber abgelenkt,
irgendwie hatte sich
einer dieser Dreckssteine
aus der Straße gelöst
und direkt in meine Sohle gebohrt

Ohne Titel

Halte ein,
lass ein Senklot fallen
und in der Strömung
von Plasmahand gehalten
stehen
einen blitzenden Ring
aus billigstem Metall
der scheint
bis hinab in das
ungeordnete
die losen Seiten,
die betrunkenen Cut-Ups
die mein Zimmer,
das fleischige Zimmer
und seinen Hofstaat
in wilde Panik versetzen,
eine aufgebissene Lippe
jeden Morgen,
wieso fand ich den Doktor nie,
der sah, dass
das mein Heilmittel ist,
Day-Travel-Card
bis in den Garten
bis zum kurzen Stillstand
in dem der Ring
der diamantene Ring
es mir abnahm zu Atmen,
hat es Sinn
irgendein klägliches Gestotter,
abzugeben,
beschmutze ich nicht nur den Ring
mit, nein, gerade ohne Sinn
von seiner Ringheit,
so sei nur gesagt,
dass Ring sehen wer ihn sehen mag
und jeder aktiv-gute Geist,
wissen soll,
dass Ring manchmal
auch Ruhe heißt.

Mittwoch, 19. September 2012

scribble #9

I've got a worldwide homicide
I've got a senseless skill,
the meteor that did colide

There is a totured
bridesmaid
In my thight sticked
whirlmind

Und alle Schwarzarbeit,
Welten die man
nur noch kursiv schreibt,
alle Titanen sind vom Wald gefressen
1000 Baumstämme
die immer wieder
ihren Garten kämmen
nach einem Schlüßel

Der Raupenkönig

Es war einmal in einer Zeit in der man abends vorm Schlafen die Namen der Sterne hauchte. Am Rande des Berges an dem der König sein Schloß hatte stand die kleine Hütte zweier einfacher Leute, eines Jägers und seiner Frau. Ihr Sohn jedoch war ein Knabe der weit und breit für seine Sanftmut und die Ruhe die ihn umgab bekannt war.
Eines Tages zog der Junge durch die naheliegenden Wälder um Pilze für das Abendessen zu sammeln. Als er nach einem besonders großen und prächtigen greifen wollte hörte er eine Stimme die sprach "Herr, nicht, sieben harte Jahre habe ich daran gearbeitet Frau und Kind ein Dach zu schenken, lass es nicht umsonst gewesen sein und ich werde euch jeden Gefallen erfüllen" und als der Junge genau hinsah erkannte er fünf kleine Raupen die sich auf dem Hut des Pilzes ängstlich aneinanderklammerten. Der Junge erwiederte "Nein, nichts schuldet ihr mir, es wäre mir ein Greuel die traute Heimseligkeit zu stören". Die Raupe daraufhin "Ich mag zwar kümmerlich erscheinen aber solltet ihr euch einmal in Gefahr befinden so ruft nach mir und ich will euch zur Seite stehen."
Der Junge zog daraufhin beseelt weiter und bald hatte er einen ganzen Korb voller Pilze gesammelt und machte sich auf den Rückweg als er an einer Wegbiegung eine Kutsche stehen sah die von einigen Räubern überfallen wurde. In der Kutsche aber war niemand anderes als der König und dieser fürchtete gar arg um sein Leben. Der Junge wusste nicht was er tun sollte, die Räuber waren große, finstre Gesellen die bis zu den Zähnen mit Dolchen und Schwertern bewaffnet waren. Doch da fiel ihm das Versprechen der Raupe wieder ein und laut rief er sie durch den Wald. Bald eilte sie herbei doch der Junge hätte sie beinahe nicht erkannt in ihrer Krone und dem Zepter in der Hand, es war nämlich der Raupenkönig und auf seinen Ruf hin eilten die Schmetterlinge von nah und fern und ihr Flattern erfüllte die Luft, bald waren es soviele, dass das wilde Flattern der Flügel die Köpfe der Räuber zum Platzen brachte und ihre Körper zu Pfützen auf dem Boden zerflossen. Der Junge sah aber, das dies seine Schuld gewesen war und seine Haare fielen ihm vom Kopf und seine Augen wurden aschgrau und er stürzte wie wild von dannen.
Der Raupenkönig sah dies und war berstürzt. Für viele Tage saß er bedrückt in seinem Zimmer und wer auch immer nach ihm sah konnte seine Stimmung nicht heben. Am siebten Tage stürzte er morgens aus seiner Kammer und sagte seiner Frau, dass er ausziehen und den Jüngling suchen würde, denn solange dessen Herz schwer war konnten sie beide nicht mehr glücklich sein. Noch zur selben Stunde packte er seine Sachen und zog auf seiner treuen Spinne sitzend aus.
Sie wanderten weit, über Berge und Täler, überquerten Ozeane und überwanden tiefe Gletscher, doch wohin sie auch kamen, nie hatte jemand den Jüngling gesehen.
So kam es, dass sie nach Jahren der Wanderung in einer kleinen Herberge am Rande eines Weges halt machten. Als der Raupenkönig beim Abendessen saß hörte er von einem benachbarten Königreich in dem ein dunkler Zauberer mit schwarzem Herzen und Augen so kalt und grau wie die Asche verbrannter Städte regierte.
Sofort zog der Raupenkönig weiter und bald gelangte er an die Grenze der beiden Königreiche. Hier fand er jedoch eine Schlange, deren Schwanzende sich in einem vom Blitz gegabelten Baum verfangen hatte und die hier seit Tagen hungerte, die selten vorbeikommenden Wanderer hatten sie alle nur verlacht. Mitleid rührte die Raupe und er befreite sie aus ihrer misslichen Lage. Die Schlange zischte einen Dank und fragte ihn wohin er ginge. Als sie hörte, was er suchte warnte sie ihn: "Achte, wenn du ihm gegenüber stehst auf seine Füße und wenn er nach vorne tritt so sollst auch du nach vorne treten". Die Raupe dankte der Schlange und zog weiter. Bald gelangte er zum Schloß des Zauberers, einem dunklen Umriss, in dem sich Fleisch und Metall verwebten der über ein kümmerliches Dorf verschreckter Bewohner hinausragte. Als die Raupe durch die Straßen schritt sah er nur Schatten die sich in den engen Seitengassen vor ihm versteckten und er erblickte keinen von ihnen direkt. Bald stand er vor den Toren und schlug den schweren Türöffner dreimal gegen das Holz. Die Tür öffnete sich und heraus trat der Jüngling, wo sich seine Züge früher lieb gelegt hatten sprachen nun Arglist und Härte. "Was wünscht ihr?" donnerte er, den alten Freund nicht erkennend. "Oh, weit bin ich gereist, Herr und suche Herberge heute nacht" sprach da die Raupe. Der andere bat ihn hinein, doch sobald die Raupe einen Fuß über die Schwelle gesetzt hatte lachte der Zauberer lange und laut. "Nun, wo du mein Heim betreten hast, bist du meinem Zauber ausgeliefert! Eine letzte Mahlzeit sei dir gewährt, wenn die Sonne untergeht, danach werde ich dich zur Prüfung rufen und solltest du versagen so wirst auch du auf ewig mir als Schatten dienen!" Die Raupe erschrak und rätselte lange wie sie dieser Prüfung entgehen sollte, aber so oft sie auch versuchte das Schloß zu verlassen ward ihr als würde ihr das Herz zerplatzen und sie musste umkehren. Auch den Herrn des Hauses fand sie nicht mehr, egal wie lange sie herumzog. Gegen abend gelangte sie in eine prächtige Halle in der ein reich gedeckter Tisch stand. Die Raupe war hungrig, also setzte sie sich an den Tisch und begann zu essen, immer noch rätselnd, was nach dem Essen denn geschehen würde. Als sie ihre Gabel zum letzten Mal zur Seite gelegt hatte öffnete sich am Kopf des Saals eine Tür und die Stimme des Jünglings rief ihn hinein. Zögernd betrat die Raupe einen kreisrunden Raum in dem noch eine weitere Tür tiefer ins Schloß führte. Kaum stand die Raupe vollständig im Raum da schlugen Flammen überall an den Wänden und Türen empor und bildeten einen undurchdringlichen Wall. Der Zauberer stand in der Mitte des Raums und sprach "Auf der anderen Seite werde ich auf dich warten, dies sei dein Test" und er trat langsam in Richtung der Tür. Da fielen der Raupe die Worte der Schlange ein und sie sah, dass der Zauberer auf seinem rechten Fuß immer zweimal auftratt. Als der Zauberer durch die Tür geschritten war tat die Raupe es ihm gleich, immer zweimal mit dem rechten Fuße auftretend. Und tatsächlich gelangte sie unbehelligt von den Flammen durch die Tür. Hier fand er sich in einer kargen Kammer wieder in der ein alter, in Lumpen gehüllter Mann von einer schweren Kette an der Wand gehalten wurde. An der anderen Seite des Raumes jedoch lehnte ein Schwert. "Erlöset mich, seit Ewigkeiten liege ich hier, ich bitte euch, sendet meine Seele endlich heim" sprach der Alte. Die Raupe zögerte aber die Bitten des Alten wurder immer dringlicher bis sie schließlich nach der Klinge griff. Doch als sie das Schwert zum Schlag ausgeholt hat haderte sie erneut und traff deshalb statt dem wartenden Alten die auf dem Boden liegende Kette. Und siehe da, die kette zersprang und ein Ruck ging durch das ganze Schloß. Statt des Alten stand der Jüngling in feine Gewänder gehüllt vor der Raupe. "Oh Freund, vom finsteren Zauber der mich befiel hast du mich erlöst, nicht länger sollen Schatten durch die Straßen ziehen." Und sie begannen sich alles zu erzählen, was die Jahre gebracht hatten. Nach einigen Tagen verließ die Raupe beschwingt das nun goldstrahlende Schloß und kehrte heim. Und wenn sie nicht gestorben sind so kann man noch heute das leichte Flattern hören, wenn Schmetterlinge die Briefe und Zeichen von Liebe und Treue zwischen den beiden Reichen vermitteln.

Sonntag, 16. September 2012

scribble #8

Sie läuft kleine Kreise, jetzt direkt nachdem der große weiße Hilfszettel aus einem fremden undurchlässigen Himmel versuchte sie aus ihrer mißlichen Lage zu befreien, alles half nichts, vier eilig übermüdete Kreisverkehrblumentöpfe später ist die alte Schräglage zurück, manche haben schon tief genug gegraben um ihre Hände außerhalb der nassen Erde die wie Magensäure alles vergisst zu legen, so wohl auch sie, Pause und Aufbegehren, immer wartender darauf, dass endlich nichts passiert und schon ganz schwindlig von den vielen Kreisen um wieder hinausspringen zu können, die Beine sind so hilflos wenn sie nur Luft greifen, hast du vergessen wo deine Kinder liegen oder bist du weggerannt um dich hier endlich nach hinten fallen zu lassen und zu vergessen wie du aufstehst, bist du gewandert?

Donnerstag, 13. September 2012

Little Boy

Little Boy und die Füße im Sand, ein vielgliedriges Chitinwesen, das sich sanft um seine Schultern legt und mit fröhlichem Ticken an die Hauswand vor ihnen sendet. Das riesige Haus hat sich mitten am Strand aufgebaut und verfaulte Betonzähne in die herumliegenden Steine verankert. Abends hatten sie dann aus den Fenstern Lichter scheinen sehen und Stimmen und Lachen haben weit, weit über die sandigen Teile des Strandes hinaus gehallt. Drei Tage das geisterhafte Treiben und die dick aufgebauten, nie schlafenden breiten Wächter, blauschwarze Uniformen mit Wimpeln auf den Schultern in deren Gesichtern nicht einmal Jesus persönlich hätte lesen können. Das Fauchen von exotischen Tieren mischte sich unter die Stimmen von drinnen, die Menschen des Strandes hatten sich alle versammelt und starrten Tag und Nacht misstrauisch auf das Totem aus Stahl und Beton die sich in allen bekannten geometrischen Formen weit in den Himmel hinauf arbeiteten. Am dritten Tag öffneten sie die Türen, die Wächter traten beiseite und er trat hinaus, die seidenen Kleider fielen eng und scharf geschnitten über die knabenhafte Gestalt und die Härte, die in seinem Gesicht unbeirrt ruhte ließ alle zurückfahren. Seine Lippen öffneten sich, aber niemand verstand die zwei Silben, die wie ein stummes Gebet an eine alte, finstere Gottheit von seiner Zungenspitze abfielen. Ein Rascheln ging durch das komplette Gebäude, eine Herde aus Blättern die einen jungen Mann in Berlin eines morgens auf dem Weg zur Arbeit grausam hinrichten und aus dem Dunkel der Eingangshalle, die hinter ihm sichtbar gewesen war, krochen hunderte von Menschen hervor, in feine Gewänder gehüllt, tiefe Demut in ihren Gesichtern, die schönen Knie und wohlgepflegten Handflächen in den Sand gedrückt und sich vorwärts schleppend. Mit einer Handbewegung ließ der Knabe sie anhalten. Die Gestalten verharrten hinter ihrem Herren, die jungen Gesichter eingefallen und zerfurcht vor Hunger,  die Augen die hastig in alle Richtungen zugleich schielen wollten, die Zähne, die sich zwischen den gefletschten, zitternden Lippen zeigten. Fauchen und schwachsinnige Silben, die unruhige Meute stolperte hin und her. Erneut sprach der Junge, auch dieses Wort ließ dem Dorf, das der Szene inzwischen beinahe komplett versammelt beiwohnte die Haare aufstehen, als dunkle Schlieren und Bilder von Geistern ihr Rückenmark hinaufschoßen. Die Meute hatte auf dieses Signal gewartet und stürzte unter wildem Gefauche vorwärts, ehe die Dorfbewohner begriffen was passierte, waren sie unter ihnen und fielen über sie her, mit Zähnen und Fingernägeln rissen sie Fleisch aus Armen und Gesichtern, traten um sich, Hirndecken vergingen in der Wucht von auf dem Boden gefundenen Steinen, innerhalb einer einzigen Minute waren alle, die nicht flohen am Boden. Und jetzt, Little Boy rennt und sein Kopf ist leer von allem, er läuft ohne einen Gedanken, nimmt nicht wahr, wie die anderen Fliehenden hinter ihm eingeholt werden, Beine unter Stockschlägen brechen und Rippenkörbe von bloßen Händen aufgerissen werden, nur Little Boy, Little Boy und der Atem und sonst Stille. Er rennt bis zu einer kleinen Lichtung im Wald wo er sich neben den Teich fallen lässt. Erst jetzt bemerkt er, dass alle Schreie auf der Insel verstummt waren. Er legt seinen Kopf auf die Knie, schließt die Augen und stummt hysterisch. Schritte laßen ihn aufschauen. Der Knabe steht am Rand der Lichtung, strahlend rein im Gegensatz zu der von Blut und Fleischfetzen überzogenen Horde hinter sich. Der Knabe gibt dem Rudel ein Handzeichen und beginnt vorwärts zu laufen, die Meute verharrt unruhig hinter ihm. Little Boy erstarrt als der Knabe ihn am Hals packt und auf die Knie zwingt, das Gesicht zum Wasser gerichtet. Er kann in der Spiegelung des glasklaren Teiches erkennen, wie der Knabe sich zu seinem Nacken hinabbeugt und ein Wort flüstert, so leise, dass selbst Little Boy es nicht versteht und fühlt wie sein Nacken sich dehnt und lilane Chitinplatten aus seiner Haut und über seine Schultern hinausschießen, von wirren Mustern überzogener Wurm, der sich sanft um Schultern und Hals legt. Und jetzt Little Boy, Füße im Sand und freudiges Klicken. Der Knabe ist mit seiner Gefolgschaft zurückgekehrt auf sein Schloß und die Zähne lösen sich schwerfällig, aber schon bald stürzt das Schloss über das Wasser hinweg. Little Boy scharrt mit den Füßen im Sand, dann reißt er sich los. Er weiß, was zu tun ist.

Donnerstag, 6. September 2012

scribble #7

Mutter Schmetterling
und ihre 64 Kinder
und ein Haus voller Plunder
welkem Gras und vielen Tassen
voll mit Perlmuttwein
und nachts mit Mond
und Kerzenschein
hier schwebe ich
in 18 Wolken
mit meinem Wabenhirn
und baue mir ein Floß

scribble #6

Tender me send all my bad behaviour to the post office of St. Antonius the great, see how he opens the package his feet not even touching the sweet ants that ramble to his bottom and how he christens them all in the name of Coca-Cola and the empty space, sweet dropdrip mumbled prayers on their heads, baby you're a rich girl once the bleeding stops, large Pent-(WHORE-)houseetiquette, when the hammer cracks the seashell your ears run normal again and as we speak another package arrives full with limbs of the silently parted, they know where to find a lion if they need one and you don't but your demonstration impressed a whole bunch of other creatures (BUT NOT THE POSTOFFICE) and now they gently listen to my-your-their stories in the calming dust of a maybe-seashell-flower-field

Samstag, 25. August 2012

( ) [Preface to a book that might someday be written]

Kurz vor der Stunde Null war die Idee vom Licht.
Dann war das Licht.
Und dann war (          ).
(          ) sah aus wie die Art von kleine Stadt, die soweit entfernt in den Bergen oder in der Weite eines Feldes liegt, dass sie zu einem Mikrokosmos wird, ein Fremden gegenüber sensibler Ort, an dem irgendeine Frequenz anders zu schwingen scheint als außerhalb.
Dann waren die Bewohner da.
Sie begannen als nicht mehr als Kugeln, entwickelten sich aber stetig weiter. Auf der silbernen Oberfläche der hektischen Gebilde begann ein Zittern, leichte Wellen, die Ruhe vor dem Sturm. Als ein kollektiver Alptraum brachen eines Nachts Arme und Beine, Gesichter und engelsgleiches Grinsen aus den Wellen hervor, die ganze Stadt von einem leicht glänzenden, von roten Fäden durchzogenen Schleim bedeckt und das Wimmern und Schreien der ratlosen Kugeln erfüllte die Straßen.
Am nächsten Tag versammelten sich die Einwohner von (          ) auf dem großen Platz in der Mitte des Dorfes und bestaunten ihre neuen Formen, zitternde Hände griffen nach neugewachsenen Armen und die pure und reine Sensation niegefühlter Aktivitäten ließ sie für lange Zeit auf dem Platz bleiben, ein rauschendes Fest von Neugeborenen, die ihren Körper zum ersten Mal erforschten.
Die erste Sensation verging jedoch und schon bald hatte sich wieder ein Alltag eingeschlichen.
Mit ihren humanoiden Körpern begannen die Einwohner das ihnen gegebene (          ) vollständing ihr Eigen zu nennen. Die Straßen wurden geschäftig, die silbernen Gedankenblitzen gleichen Bewohner zogen eilfertig über das Pflaster hinauf und hinab.
Eines Morgens waren sie da. Niemand der Bewohner hatte je darüber nachgedacht, was sich hinter den Wiesen erstrecke, die sich um (          ) zogen, niemals hatte Not oder Bedarf nach etwas weiterem bestanden. Doch eines Tages waren sie da und niemand wusste, ob sie über Nacht erschienen oder schon immer dagewesen waren.
Im Westen erstreckte sich sich ein endloser Wald, Abermillionen von Bäumen zogen sich kilometerweit dahin, es schien fliessende Wechsel zwischen regenwaldartigem Dschungel und dem dichten Nadelwald von Berghängen zu geben und an machen Stellen sah man die karge und leere Art von Wald, die man in kalten Regionen findet, einsame, zerfledderte Bäume, die auf gefrorenem Boden sich gegen eine lebensfeindliche Umgebung stemmten.
Den Norden und große Teile des Ostens nahm ein seltsames und unwirsches Gebiet ein, lange Ebenen. deren Oberflächen sich im metallenen Glanz dahinzogen und dazwischen Konstruktionen, die silber und mattschwarz gegen den Himmel standen, sich jeglicher nach außen erkennbaren Struktur oder Funktion verweigernd.
Im Süden und Osten schließlich erstreckte sich die Wüste, lange Dünen, die bis zum Horizont reichten und nachts flüsterte der vom Wind getragene Sand Versprechungen hinaus.
Aber auch (          ) begann sich zu verändern. Täglich erschienen neue Bewohner, niemand wusste, woher sie kamen, und in den meisten Fällen fühlte es sich eh an, als würden die neuen Bewohner schon seit den ersten Tagen von (         ) exisiteren. Aber auch die Natur der Bewohner begann sich zu ändern, es erschienen bunte und wiedersprüchliche Gestalten und die Straßen schnatterten voll von Diskussionen und Austausch, die Bewohner hatten begonnen sich zu ergänzen oder anzugreifen. Die daraus entstandene Bewegung in der Stadt führte zu Chaos und Aufruhr in den Straßen.
Das Licht hatte inzwischen begonnen sich zu langweilen und es ließ sich in (          ) nieder. In einer prächtigen Bleibe, ein kristallenes Prisma, das allen Dimensionen trotzte, sich in jede Richtung auszudehnen schien, während, sobald man versuchte, einzelne Teile zu fokusieren, diese wie Rehe vor dem Auge des Betrachters flohen, sich bis in den eigenen Zellkern und zurückzugen und von dort aus den Beobachter beobachteten, wohnte es nun an genau dem Platz, an dem sie sich versammelt hatten, als sie sich das erste Mal wandelten. Es wirkte beruhigend auf die Bewohner. Das Licht aber rief sie zu sich und alle kamen. Es erklärte ihnen Frieden und seine Liebe, sie saßen lange da und lauschten den Wellen von Licht, die durch sie hindurchfuhren und fühlten, wie es sich in ihren Zellen im innersten ihrer DNA etwas zu verdrehen schien. Ein tiefer, segenvoller Schlaf fiel über sie.
Als sie erwachten fanden sie den Kristallpalast leer und (          ) verändert. Große Häuser waren überall aus dem Boden gesprossen, Parks geordnet, ein Fluß geerdet, Kanäle verlegt. Wohnhäuser standen neben Bibliotheken und zurückgezogenen Grünflächen, Schreinerein schmiegten sich ich in engen Hügelstraßen an kleine Cafes. Die Bewohner taumelten mit weit aufgerissenen Augen durch diese fremde und neue Version ihrer Heimat, das verlorene Licht suchend.
Aber es war nirgendwo zu finden. Auch diesmal hielt die Verwirrung nicht lange an, obwohl keiner der Bewohner je ein Buch geschrieben oder gelesen hatte, bereitete es niemanden Schwierigkeiten sich an die Existenz und Funktion von Büchern zu erinnern und so verhielt es sich sich auch mit den anderen Gegenständen, die erschienen waren. Es war als hätte man schon immer in Neu-(          ) gelebt und die Bewohner fühlten die sanfte Betäubung von Heimat.
Das Licht und die Regionen um (          ) wurden zu etwas, über das nur im Flüsterton oder im Vollrausch geredet wurde, kaum jemand wagte es (         ) zu verlassen und Gestalten, die darüber redeten begegnete man mit Vorbehalten und Spott.

scribble #5

Baby fur
all around my knees
and my splatter teeth
a lapdance, Jesus in High-Heels,
swarms of butterland exchange
fearsome goods and youthful trades,
of lingerluger offbeat wisdom,
a killer with a nostril piercing,
behold the mighty Behemoth,
a little, fluffy pocketgod,
I name my Children
one and two,
out of the blue,
the blue,
a clue.

scribble #4

Essen, schlafen, essen, schlafen, essen, bauen, schlafen, ein neurotischer Chirug der nachts zum Einschlafen an abgetrennten Stammhirnen saugt, essen, tauschen, schlafen, Schlamm hat die Menschheit verschlungen und irgendwo kämpft eine Guerillaeinheit gegen die Kreaturen die aus dem Schlamm geklettert sind, essen, schauen, schlafen, ihr Anführer ist ein wettergegerbter Mann den man nachts mit dem Wölfen heulen hören konnte, essen, glauben, schlafen, die Schüße sind kilometerweit zu hören, essen, waschen, schlafen, eine goldgeschmückte Mutter geht vor den Augen des Theaters in einen Graben voller Würgealgen, Wasser wird eingelassen, seht selbst meine Damen und Herren, essen, bauen und schlafen, beten, bauen und waschen, essen, schlafen, essen, schlafen.

Mittwoch, 22. August 2012

scribble #3

Zeig deine langen Gespensterfinger und umhülle leicht alle Häuser und Züge, Visionen von riesigen schlangenartigen Drachenkörpern die sich um die Wände schwingen und aus ihrer Nase fährt Luft die den Menschen berauscht, das matte Schimmern das die Blumen umgarnt sie scheinen zu schmelzen und zu einer großen Einheit zu werden die noch lange ein altes Schlaflied in deinem Kopf Echos schlagen lässt, denn sie ist deine Mutter und sie ist dein Kind und wenn es alles so nahe ist sehen wir es weil wir es sehen müssen, ich bin zufrieden mit dem was mich sieht und eine kleine Fliege huscht um meinen Finger und über ihn, verschwindet zwischen den Falten meiner alten Gletscherhaut und zeigt mir wo sie damals schon saß, als sie die Fliege kennen lernte die ihr Leben verändern sollte, Bruder, Vater.

Sonntag, 19. August 2012

Beobachtungen aus der Natur

Alle kleinen Vögel
schauen morgens aus dem Fenster
und bauen große Türme
mit den Alten der Geschichte
viele schöngeschmückte Häuser
viele ausgedachte Leben

Alle starken Löwen
gehen abends in die Küche
und reissen an den Wänden
und schreien in die Spüle
viele schöngeschmückte Reden
viele ausgebrannte Welten

Alle stillen Geister
denken seitwärts in der Zeit
und lenken alle Ströme
mit markanten Gesten
viele schöngeschmückte Gräber
alle Sachen neu erleben

Samstag, 18. August 2012

Psalm

Ich habe die Augen geschlossen und durch den Russ den mir ägyptische Leichenbestatter um das Strahlen der Sonne zu verstecken auf die Netzhaut gestrichen haben geblickt und alldiamantes Strahlen erfüllte die Wolken.
Von einem Schiff getragen und jede kleine Welle die das Holz und mich umfassend mit dem Zittern großer kosmischer Nerven erfüllt lässt schimmernde pulsierende Kristallblumen in meinem Garten mit leichtem Knirschen sich aus der Luft zusammensetzen, seine Moleküle sammeln sich in meinem St. Helena wo ich, torkelnd und lachend, Äpfel die mich zurück an Eden, oh heißgeliebte Heimat, strahlend, allschauend, gesegnete Heimat, Erinnerungen an die Sonne die in mir glüht, ich segle und stürze doch hinaus und sammle alle meine Abenteuer um nachts uns alle zum Schlaf zu singen, wenn wir vereint sitzen und die Bäume uns Schatten spenden, wo alles glüht.
Und ihr, ägyptische Leichenbestatter, ich vergebe euch. Euch und allen den ich sehe die Sonne die in euch glüht, ich fühle wie sich die kosmische Sehne in euch spannt und ihr Zittern erfreut mich und meine Adern singen, ich sehe die Kristalle die sich in unserem Atem vereinen und ich erinnere mich wie wir uns geliebt und umarmt haben, wie wir Lieder sangen und Feste feierten und ich erinnere mich wie wir es wieder tun werden, wenn jede Welle ihr Boot gefunden hat und das Zittern uns wieder vollständig erfüllt und dieses große allfreudige Chaos uns nicht mehr erfüllt aber bis dahin lasst uns nicht leiden und uns mit Fibonacci im Zoom von unten und oben und in jede Richtung und durch das Zittern hindurch springen und auf den Tag warten an dem das Glühen wieder eins ist

scribble #2

Viel ist gestorben                                        Der Rolltreppe verschwinden
Hat mir die                                                   Und bete und bete
Mikrofonstimme                                         Das sie den Palast
Am Bahnsteig                                              Aus Gold und Kuchen
Mit ihren                                                       Von dem sie mir
Tentakeln                                                      Mit leuchtenden Augen
Über den                                                       Kurz vorm Einschlafen
Rücken geschrieben                                   Lange Geschichten, 
Wie ein Hund                                              Der ganze Geist
Ich drehe mich                                            Danach zehrend,
Und drehe mich                                          Oh all ihr
Und kann die                                               Mächtigen Sternenbilder
Ganzen Namen                                           Ich fessle mich
Doch nicht lesen                                        Auch Jahrzehnte
Und ich sehe                                               Vor eurer Haustür
All ihre Leichen                                         Aber lasst sie
Zwischen den Zähnen                              Den Palast finden

"I might be underdressed"

Blind baby Dalton, a colt and four bullets, a crazy hide and seek with the guys from fashonweek, "If I look real enough my soul will blossom" a missing link to communication, never interested in ancient wisdom but in the short fix of a glory glory chemical angel, bringing the guestlist to Heaven, that new, mad place down south, the Blingbling roaring with an imaginary bassline, braincells, braincells, you can't wear them, if a mirror isn't a thought then why even bother - "you tell me" - but in the evening we're all the same except those guys that chose wrong, beauty is essential, why don't they get it? And I stand oustide there, just looking, no, I don't need your flyers, my own vintage sale got rid of the pictures of some lone wolves and we still have in store parts of the the angelic desert where our brains become a giant flesh eating plant, feasting on the numb, hasn't it always been like this, did some people miss to get off the train - what train - what wisdom  but all the small shops render this obsolete

scribble #1

frei wie Töne schwingen können, in zitternden Kreisen und ehrfürchtigem Raum fallen Netze und doppelte Böden hinab in die Flammen wo nichts mehr wird die Intervalle dehnen sich in Freiform wie Kubi die als das Gesicht im Felsen nach ihrem Namen fragte antworteten "Nichts" und nun die Dimension zwischen den Molekülen jede Bewegung hat hier ein Ende und die Sekunde die uns erlaubt wird hier zu verbringen zerschmettert, Faust des Golems, das Spiegelkabinett unserer Gedanken, zeigt den Pfad Steine säumen die Grashalme alte wirre Weise deren gekrümmte Allhuldigung des wardgewesenseins das Kopfsteinpflaster bis hinauf in den Äther begleitet